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HWWI-Rohstoffpreisindex sinkt im Oktober


• HWWI-Gesamtindex fiel um 1,8 % (US-Dollarbasis) • Preis für Rohöl sank um 3,6 % • Index für Nahrungs- und Genussmittel stieg um 3,8 % an

Der HWWI-Rohstoffpreisindex ist im Oktober durchschnittlich um 1,8 % (in Euro -2,2 %) im Vergleich zum Vormonat gesunken und notierte bei 108,4 Punkten (in Euro: 108,8 Punkten). Die rückläufige Entwicklung des HWWI-Rohstoffpreisindex ist insbesondere auf den Verfall der Rohöl- und Industrierohstoffpreise zurückzuführen. Die kurzfristigen Preissteigerungen, die im September auf dem Rohölmarkt zu verzeichnen waren, haben sich im Oktober nicht weiter fortgesetzt. Die Entwicklungen der Teilindices verliefen im Oktober gegenläufig. Während die Indices für Industrie- und Energierohstoffe gesunken sind, ist der Index für Lebens- und Genussmittel im Oktober deutlich im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Der Index für Energierohstoffe fiel um 2,1 % (in Euro: -2,5 %) auf 108,5 Punkte (in Euro: 108,8 Punkte) und der Index der Industrierohstoffe um 1,4 % (in Euro: -1,9 %) auf 120,6 Punkte (in Euro: 121,1 Punkte). Der Index für Nahrungs- und Genussmittel hingegen nahm im Monatsdurchschnitt um 3,8 % (in Euro: +3,3 %) zu und notierte bei 89,5 Punkten (in Euro: 89,8 Punkten). Der Index ohne Energie blieb nahezu unverändert und verzeichnete lediglich einen Anstieg um 0,3 % (in Euro: -0,2 %) auf 107,9 Punkte (in Euro: 108,3 Punkte).

Index für Energierohstoffe: -2,1 % (in Euro: -2,5 %)

Trotz des Angriffs auf einen iranischen Öltanker im Roten Meer am 10. Oktober und die damit weiter zunehmenden Spannungen zwischen Iran und Saudi-Arabien sind die Rohölpreise im Oktober durchschnittlich im Vergleich zum Vormonat gesunken. Dadurch, dass der Ölmarkt durch ein Überangebot an Rohöl gekennzeichnet ist, ist der Rohölpreis durch den Öltankerangriff nur kurzfristig angestiegen und zeitnah wieder gesunken. Auch die Bestätigung Saudi-Arabiens, dass die Ölreserven nach dem Drohnenangriff auf eine saudi-arabische Rohölraffinerie im September innerhalb kürzester Zeit wieder auf das vorherige Niveau aufgestockt wurden, hat zusätzlich das Vertrauen der Märkte in die Rohölversorgung verstärkt. Auf der anderen Seite drückte der Rückgang der globalen Konjunktur auf die Rohölpreise. Der andauernde Handelskonflikt zwischen China und der USA, der weiterhin die globale Wirtschaft bremst, dämmt auch die Nachfrage nach Rohöl. Die Preise aller drei Rohölsorten (Brent, WTI, Dubai), die im Teilindex für Rohöl enthalten sind, sind im Oktober durchschnittlich im Vergleich zum Vormonat gesunken. Der Teilindex für Rohöl fiel insgesamt um 3,6 % (in Euro -4,1 %).Im Gegensatz zu dem Rohölpreisindex ist der Index für Erdgas im Monatsdurchschnitt um 7,5 % (in Euro +6,9 %) gestiegen. Der Aufwärtstrend der europäischen Erdgaspreise hat sich auch im Oktober fortgesetzt, sie verzeichneten eine durchschnittliche Preissteigerung von 29 % (in Euro +28,3 %) im Vergleich zum Vormonat. Die sinkenden Temperaturen und der damit verbundene Anstieg des europäischen Verbrauchs an Erdgas haben den Preis für europäisches Erdgas im Oktober weiter ansteigen lassen. Zusätzlich dazu stagnieren die Erdölfördermengen der europäischen Staaten. Kürzlich hat zudem Großbritannien das umstrittene Fracking zur Erdgasförderung gestoppt, was die Produktion verringert und damit die Preise für Erdgas ebenfalls nach oben trieb. Der Preis für US-Erdgas ist hingegen im Oktober gesunken, was auf die hohen Erdgaslagerbestände der USA zurückzuführen ist. Die Erdgasförderung durch Fracking wächst in der USA stetig.

Die Preise für Kohle stiegen im Oktober im Vergleich zum Vormonat an, sodass der Index für Kohle einen Anstieg von 3,6 % (in Euro: +3,1 %) verzeichnete. Insgesamt sank der Teilindex der Energierohstoffe aufgrund des Preisverfalls am Rohölmarkt um 2,1 % (in Euro: -2,5 %).

Index für Industrierohstoffe: -1,4 % (in Euro: -1,9 %)

Der Teilindex für Industrierohstoffe ist in den Index für Agrarische Rohstoffe, den Index für NE-Metalle sowie den Index für Eisenerz und Stahlschrott untergliedert. Der Teilindex für Industrierohstoffe ist im Oktober leicht gesunken, was insbesondere durch die fortschreitenden Preissenkungen auf den Märkten für Eisenerz und Stahlschrott zu erklären ist. Begründet durch den Rückgang der weltweiten Stahlproduktion, aufgrund von weltweiten Konjunktureinbrüchen, fiel der Index für Eisenerz und Stahlschrott um 3,1 % (in Euro: -3,5 %) im Vergleich zum Vormonat. Die Indices für Agrarische Industrierohstoffe und NE-Metalle veränderten sich im Vergleich zum Vormonat nur marginal. Die Preissteigerungen für Blei und Zink wurden durch Preissenkungen für Aluminium, Nickel und Zinn ausgeglichen. Der Preisanstieg auf dem Nickelmarkt, der im September beobachtet werden konnte, hat sich nicht weiter fortgesetzt. Die Ankündigung des weltweitgrößten Nickelförderers Indonesien, den ursprünglich für 2022 geplanten Exportstopp auf 2020 vorzuziehen, trieb im September zunächst die Nachfrage aus China und damit die Nickelpreise in die Höhe. Da sich der größte chinesische Nickelproduzent allerdings zuversichtlich zeigte, dass auch die chinesischen Mienen zukünftig genügend Nickel fördern können, um die durch den Exportstopp entstehenden Versorgungslücken zu schließen, sank der Preis für Nickel im Oktober wieder ab. Aufgrund von einem unerwarteten Angebotsmangel kam es auf dem Bleimarkt zu Preissteigerungen. Der Anstieg des Zinkpreises ist ebenfalls auf niedrige Lagerbestände zurückzuführen, welche den Preisdruck aufgrund der schlechten Konjunkturaussichten überstieg. Insgesamt sank der Index für Industrierohstoffe im Monatsdurchschnitt um 1,4 % (in Eu-ro: -1,9 %) auf 120,6 Punkte (in Euro: 121,1 Punkte).

Index für Nahrungs- und Genussmittel: +3,8 % (in Euro: +3,3 %)

Im Monatsdurchschnitt sind die Preise für Nahrungs- und Genussmittel deutlich gestiegen. Der Teilindex für Genussmittel verzeichnete im Oktober einen durchschnittlichen Anstieg um 2,5 % (in Euro +2,0 %) zum Vormonat, was insbesondere durch die Preissteigerungen auf den Märkten für Zucker und Kakao begründet war. Der deutliche Anstieg der Zuckerpreise ist darauf zurückzuführen, dass Brasilien die Ernteerwartungen der Hauptanbauregionen nach unten revidiert hat. Zusätzlich wächst in Brasilien der Anteil des Zuckerrohrs, der für die Ethanol-Produktion verwendet wird, was wiederum die Zuckerproduktion verringert. Zusätzlich korrigierte auch Indien die Zuckerernte nach unten, aufgrund von monsunbedingten Überschwemmungen der Anbaugebiete. Ebenfalls stiegen die Teilindices für Getreide um 5,4 % (in Euro: +4.9 %) und für Ölsaaten und Öle um 4,0 % (in Euro: +3,5 %) im Monatsdurchschnitt. Der Wintereinbruch in den amerikanischen Anbaugebieten für Mais hat die Produktionserwartungen verringert und den Preis für Mais nach oben getrieben. Auch die Ankündigung der amerikanischen Regierung, dass Öl-Raffinerien zukünftig verpflichtet sind, Ethanol auf Maisbasis dem Benzin beizumischen, hat die Erwartungen auf eine Erhöhung der Maisnachfrage befeuert. Die Annäherung der USA und China im Handelskrieg hat insbesondere die Preise für Sojabohnen und Sojaöl ansteigen lassen. Das kürzlich beschlossene Teilabkommen soll unter anderem ermöglichen, dass China wieder Agrarprodukte, insbesondere Sojabohnen, aus den USA importieren kann. Insgesamt nahm der Index für Nahrungs- und Genussmittel im Monatsdurchschnitt um 3,8 % (in Euro: +3,3 %) zu und notierte bei 89,5 Punkten (in Euro: 89,8 Punkten).

 


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