Kurzfristige Preissteigerungen auf dem Rohölmarkt
• HWWI-Gesamtindex stieg um 4,2 % (US-Dollarbasis) • Bevorstehende Heizperiode verteuerte Erdgaspreise • Index für Nahrungs- und Genussmittel blieb nahezu unverändert
Im September stieg der HWWI-Rohstoffpreisindex im Durchschnitt um 4,2 % (in Euro: +5,3 %) gegenüber dem Vormonat und notierte bei 110,3 Punkten (in Euro: 111,2 Punkten). Vor allem der Index für Energierohstoffe erhöhte sich aufgrund von steigenden Rohöl- und Erdgaspreisen um +4,8 % (in Euro: +5,9 %). Dagegen blieben die Indices für Industrierohstoffe sowie Nahrungs- und Genussmittel nahezu auf dem Niveau des Vormonats, wobei weiterhin die Preisentwicklung einzelner Rohstoffe vom Handelskonflikt zwischen den USA und China beeinflusst wurde. Der Index für Industrierohstoffe stieg moderat um 0,6 % (in Euro: +1,7 %). Keine Veränderung gegenüber dem Vormonat verzeichnete der Index für Nahrungs- und Genussmittel in US-Dollar. In Euro betrug der Anstieg des Index für Nahrungs- und Genussmittel 1,1 %, da der aktuell sinkende Eurowechselkurs die Rohstoffe für europäische Importeure verteuert. Der Index ohne Energierohstoffe stieg um 0,4 % (in Euro: +0,3 %).
Index für Energierohstoffe: +4,8 % (in Euro: +5,9 %)
Rohöl verteuerte sich im Monatsdurchschnitt um 4,0 % (in Euro: +5,2 %) auf 60,19 US-Dollar (in Euro: 54,70) pro Barrel. Die Preise hatten sich nach einem Drohnenangriff auf eine Rohölraffinerie in Saudi-Arabien Mitte des Monats zeitweise deutlich erhöht. Dabei waren alle im Index gelisteten Referenzsorten im Monatsdurchschnitt ähnlich stark von der Preiserhöhung betroffen. Da weitere Angriffe ausblieben und der Rohölmarkt eher durch Überkapazitäten gekennzeichnet ist, fielen die Preise in der zweiten Monatshälfte und notierten zum Monatsende wieder auf dem Niveau wie vor dem Anschlag. Am stärksten stieg der Preis von europäischem Rohöl der Sorte Brent. Brent verteuerte sich um 4,5 % (in Euro: 5,6 %). Rohöl aus dem Nahen Osten, die Sorte Dubai, stieg um +3,9 % (in Euro: +5,0 %) und damit am zweitstärksten. Der Preis der US-amerikanische Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) stieg dagegen nur um +3,8 % (in Euro: +4,9 %).
Der Erdgaspreis stieg im Durchschnitt um 11,9 % (in Euro: +13,1 %). In Großbritannien ließ ein Temperatureinbruch zu Monatsbeginn den europäischen Erdgaspreis um 6,8 % (in Euro: +8,0 %) steigen. In den USA verteuerte sich Erdgas um 15,5 % (in Euro: +16,8 %), nachdem der Preis im Vormonat auf den tiefsten Stand seit Mai 2016 gefallen war. Die Preise für Kohle veränderten sich dagegen kaum. Im Monats-durchschnitt fiel (in Euro: stieg) der Kohlepreis um 0,6 % (in Euro: +0,5 %). Insgesamt stieg der Index für Energierohstoffe um 4,8 % (in Euro: +5,9 %) auf 110,8 Punkte (in Euro: 111,7 Punkte).
Index für Industrierohstoffe: +0,6 % (in Euro: +1,7 %)
Der Index für Industrierohstoffe ist untergliedert in den Index für Agrarische Rohstoffe, den Index für NE-Metalle sowie den Index für Eisenerz und Stahlschrott. Der Index für agrarische Rohstoffe stieg um +3,2 % (in Euro: +4,3 %). Dabei verzeichnete australische Wolle den siebten Rückgang im Monatsdurchschnitt in Folge. Bedingt durch den Handelskonflikt haben chinesische Kleidungsproduzenten Schwierigkeiten, ihre Produkte in den USA abzusetzen und reduzierten daher den Wollimport. Dagegen stieg der Preis für Schnittholz um 10,5 % (in Euro: +11,7 %).
Der Index für NE-Metalle stieg um 2,2 % (in Euro: +3,3 %). Dabei verzeichnete besonders Nickel ähnlich wie im Vormonat einen kräftigen Preisanstieg um 12,7 % (in Euro: +13,9 %). Nachdem der weltgrößte Nickelförderer Indonesien bestätigt hatte, den ursprünglich für 2022 geplanten Exportstopp auf 2020 vorzuziehen, erhöhte sich vor allem die Nachfrage aus China stark. Ein steigender Preistrend konnte für alle NE-Metalle beobachtet werden. Den moderatesten Preisanstieg verzeichnete Aluminium. Aluminium verteuerte sich um 0,5 % (in Euro: +1,6 %). Der Preis für Kupfer stieg leicht um 0,7 % (in Euro: +1,8 %). Blei verteuerte sich um 1,3 % (in Euro: +2,4 %), der Zinnpreis stieg um 1,7 % (in Euro: +2,9 %) und Zink verteuerte sich um 2,0 % (in Euro: +3,1 %) Da China im September seine Stahlproduktion zurückfuhr, fielen die Preise für Eisenerz und Stahlschrott um 2,7 % (in Euro: -1,6 %). Insgesamt verzeichnete der Index für Industrierohstoffe ein leichtes Plus von 0,6 % (in Euro: +1,7 %) und notierte bei 122,4 Punkten (in Euro: 123,5 Punkten).
Index für Nahrungs- und Genussmittel: ±0,0 % (in Euro: +1,1 %)
Die Preise für Getreide stehen unter dem Einfluss des anhaltenden Handelskonfliktes zwischen den USA und China, da die wechselseitig erhobenen Zölle die Importpreise erhöhen und zu einer sinkenden Nachfrage führen. Der Gerstenpreis setzte seinen Abwärtstrend aus dem August fort und fiel um 13,7 % (in Euro: -12,7 %). Die Preise für Mais und Weizen sanken ebenfalls. Der Maispreis fiel um 3,8 %, (in Euro: -2,7 %). Weizen verbilligte sich um 1,3 % (in Euro: -0,2 %). Der Kakaopreis hingegen stieg trotz guter Aussichten für die im Oktober beginnende Ernte um 4,9 % (in Euro: +6,1 %). Hierbei spielen möglicherweise höhere Garantiepreise für die Farmer im größten Kakaoexportland Elfenbeinkiste eine Rolle. Der Kaffeepreis erhöhte sich leicht und stieg um 1,7 % (in Euro: +2,8 %). Aufgrund dieser gegenläufigen Preisentwicklungen verharrte der Index für Nahrungs- und Genussmittel insgesamt auf dem Niveau des Vormonats (in Euro: +1,1 %) und notierte unverändert bei 86,3 Punkten (in Euro: 87,0 Punkten).
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